Die einarmige Äffin, meine Nachbarin, erholt sich von Shivaratri
Die einarmige Äffin, meine Nachbarin, erholt sich von Shivaratri

Shivaratri – eine Party für den „höchsten“ Gott

Shivaratri, “Die Nacht des Shiva”, ist für Hindus ein wichtiger und für die besonders Shiva zugeneigten Gläubigen der wichtigste Feiertag des Jahres.

“Asche aufs Haupt”, kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Oder Aschermittwoch? Ja, bei mir klingelten auch alle katholischen Glöcklein.

Hier allerdings belassen es die wirklich Gläubigen nicht bei symbolischen Akten, hier wird der ganze Körper mit Asche bedeckt und die Anbetungen gehen wirklich die ganze Nacht, bzw. 24 Stunden durch.

Und nicht nur das: Es gab Live-Übertragungen, z.B. vom aktuell besonders angesagten indischen Meister Sadhguru (“Save Soil”), der eine gigantische Show mit Zehntausenden von “Devotees” zelebrierte.

(...) "In der vierzehnten Nacht der dunklen Hälfte des Monats werde ich im Kali-Yuga (dem gegenwärtigen Zeitalter) über die Erde gehen. Ganz sicher werde ich in allen Lingas sein, in den beweglichen sowie den unbeweglichen, um die Sünden hinwegzunehmen, welche die Menschen im vergangenen Jahr begangen haben; darum wird derjenige, der mich in dieser Nacht mit Mantren verehrt, von Sünden frei sein". Aus: Wikipedia “Shivaratri” 

In Penukonda war auch was los: In unmittelbarer Nähe des Ashram liegt ein schöner See, und an dessen Ufern steht eine riesige Shivastatue. Dort fand in der Nacht eine Art spirituelles Popkonzert statt. Und am Morgen ging es mit den bereits bekannten “Sounds” weiter: Ein öffentlicher, akustischer Wettstreit zwischen Mantra-Rezitationen aus einem nahen hinduistischen Gebetshaus und den Rufen von mindestens zwei Muezzinen zu den islamischen Gebetszeiten.

Abschluss der Gruppenreise

Mit dem Morgenkreis an diesem Sonntag schlossen wir unsere gemeinsame Reise ab.

Wie bereits gewohnt, führte uns Christiane in ihrer wohltuend unkomplizierten Art durch eine kleine Meditation mit ein paar Mantrarezitationen, danach verfassten wir in einer einfachen Form einen für alle wohltuenden “Qualitätenbrief”, um uns nach den unumgänglichen Selfies herzlich zu verabschieden.

Fazit

Bestimmt ist diese Art Reise nicht für alle, wahrscheinlich auch nicht für eine Mehrzahl von “durchschnittlichen” Indienreisenden bekömmlich. Für mich und die allermeisten der rund 20 Teilnehmer*innen bedeutete diese Reise aber eine wunderbare, sehr berührende und tiefgreifende Erfahrung.

Ich habe Indien wirklich sehr nahe erleben dürfen, wir kamen den Menschen, ihrer Kultur und ihrem Alltag nahe, auch dank Daniela, der Organisatorin und Reiseleiterin, den zwei indischen Guides Vishan und Amal und den Fahrern, namentlich Jayamoorthi.

Besonders erwähnen möchte ich Christiane, welche "meine Gruppe" geleitet hat. Sie hatte neben ihren üblichen Aufgaben als Reiseleiterin immer auch Zeit für ein persönliches Gespräch und ab und zu hielt sie uns mit Yoga fit.

https://kraftorte-in-indien.com/team/

 

Ich bin begeistert, also in bester Art und Weise inspiriert, von den Erlebnissen im Rahmen dieser Gruppenreise, die ich als Einzelreisender wohl nicht in diesem Ausmass und dieser Dichte gemacht hätte. Wir besuchten viele Orte und begegneten vielen Menschen, die abseits der touristischen Hauptrouten und –orte einen sehr authentischen Alltag leben und viele Aspekte ihres Lebens wurden nahezu ungefiltert an uns vermittelt.

Als aktiver und interessierter Mensch deckte ich mich natürlich mit allerlei Lesestoff ein, welcher mir “on the road” ein “Kurzstudium” in Indologie ermöglichte. Da ich nicht wählerisch bin, war auch ein wirklich lustiger Roman dabei.

Hier die Bücherliste:

“Indien Super Power”; Michael Braun Alexander, FBV Verlag

“Hinduismus erleben”; Rainer Krack, Reise Know-how Verlag

“Der 50-jährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte”; Mikael Bergstrand, btb Verlag  

“Indiens verdrängte Wahrheit”; Georg Blume, Edition Körber Stiftung